Via Podiensis
Highlights auf dem beliebten französischen Jakobsweg
Du möchtest auf der Via Podiensis wandern oder die Highlights des malerischen französischen Jakobsweges besichtigen? Tolle Idee denn die Route und ihre Sehenswürdigkeiten sind wunderschön!
Ich bin immer nur auf Abschnitten der Via Podiensis unterwegs gewesen und habe zahlreiche der niedlichen Dörfer und Sehenswürdigkeiten entlang der traditionsreichen Wanderroute besucht.
Hier findest Du eine Übersicht meiner Highlights entlang der Via Podiensis, dem beliebtesten Jakobsweg Frankreichs.

Französischer Jakobsweg
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Via Podiensis Überblick
Die Via Podiensis ist der beliebteste und landschaftlich reizvollste Jakobsweg in Frankreich.
Über 760km führt der Pilgerweg von Le Puy-en-Velay in der Auvergne bis zu Saint-Jean-Pied-de-Port in den Pyrenäen und passiert dabei atemberaubende Landschaften und historische Städte.
Die Geschichte der Via Podiensis reicht zurück bis ins Mittelalter, als Pilger aus ganz Europa nach Santiago de Compostela pilgerten, um das Grab des Apostels Jakobus zu besuchen.
Der französische König Ludwig IX. förderte die Pilgerreisen, indem er Hospize und Brücken entlang des Weges errichtete.
Unter dem Namen „Wege der Jakobspilger in Frankreich“ sind die vier Jakobswege in Frankreich (Via Lemovicensis, Via Podiensis, Via Tolosana und Via Turonensis) seit 1998 anerkanntes UNESCO Welterbe
Heute ist die Via Podiensis eine beliebte Route für Wanderer und Touristen aus der ganzen Welt. Der Fernwanderweg, der fast identisch mit dem französischen Weitwanderweg GR65 verläuft, ist gut markiert und bietet zahlreiche Unterkünfte für Pilger und Wanderer.
Unter den vielen Sehenswürdigkeiten entlang der abwechslungsreichen Route sind malerische Dörfer sowie historische Kathedralen und Klöster.

Via Podiensis Highlights
Le Puy-en-Velay / Startpunkt der Via Podiensis
Die Kleinstadt Le Puy-en-Velay, der Ausgangspunkt für Pilger auf der Via Podiensis, ist bereits das erste Highlight des französischen Jakobsweges.
Die Hauptstadt des Départements Haute-Loire, liegt auf 625m.ü.M. im Südosten des Zentralmassivs und ist bereits vom Weitem, dank zwei ehemaligen Vulkanschloten, ein toller Blickfang.
Auf dem 82m hohen Aiguilhe-Felsen thront die malerische Steinkirche Saint-Michel d’Aiguilhe, die über 268 Stufen erreichbar ist.
Ihr gegenüber steht auf dem Corneille Felsens, die 16m hohe Statue Notre–Dame de la France aus eingeschmolzenen Kanonen der Schlacht um Sewastopol. Sie ist von Innen begehbar und von ihrer Aussichtsplattform hat man eine Wahnsinnsaussicht über die Stadt.
Das Herzstück von Le Puy-en-Velay und ein Meisterwerk der romanischen Architektur ist die Kathedrale Notre-Dame.
Sie thront oberhalb der Altstadt, am Fuße des Rocher Corneille, ist seit 1998 UNESCO Weltkulturerbe und beherbergt eine „schwarze Madonna“, eine der ältesten Marienstatuen Frankreichs.
Weitere Sehenswürdigkeiten in Le Puy-en-Velay sind das ehemalige Hospiz Hotel-Dieu aus dem 12. Jahrhundert, die Kapellen Saint-Clair und Saint-Joseph und die schmalen Gassen der malerischen Altstadt.
Mein Tipp für Via Podiensis Pilger: In einem kleinen Laden, innerhalb der Kathedrale, bekommst Du einen Pilgerausweis, die Jakobsmuschel und Infomaterial. Außerdem kannst Du Dich hier in ein Pilgerbuch eintragen.

Conques
Nach dem vulkanischen Terrain des Zentralmassiv mit seinen zahlreiche Schluchten und Berge, folgt die Aubrac Hochebene mit ihren weitläufigen grünen Wiesen und Weiden.
Durch die Schlucht, Gorges du Dourdou de Conques, gelangen Wanderer nach 10-11 Tagen auf der Via Podiensis in den kleinen Ort Conques mit seinen knapp 250 Einwohnern. Er gehört zur Vereinigung der schönsten Dörfer Frankreichs.
Hauptsehenswürdigkeit ist die Klosterkirche Sainte-Foy, eine der berühmtesten Sakralbauten des Landes. In ihrem Kreuzgang befinden sich unteranderem die Reliquien der Heiligen Fides und weitere Schätze der mittelalterlichen Goldschmiedekunst.
Info: Die heilige Fides aus der Stadt Agen war eine der ersten französischen Märtyrinnen. Im Jahre 303 wurde sie, mit 13 Jahren, zum Tode verurteilt, weil sie sich weigerte, die heidnischen Götter anzubeten.
Sehenswert ist auch die Pilgerbrücke über den Fluss Dourdou aus dem 15. Jahrhundert.

Figeac
Das Städtchen Figeac erreichen Pilger auf der Via Podiensis nach ca. 2 Wochen Wanderung.
In der gut erhaltenen, mittelalterlichen Altstadt sind wunderschöne Stadtpaläste und Häuschen aus dem 13. bis 16. Jahrhundert sowie die sogenannten Soleilhos, offene Scheunen, in denen Früchte getrocknet wurden, zu bewundern.
Sehenswert ist auch die ehemalige Benediktinerabtei Saint-Sauveur und das Musée des Ecritures du Monde, welches im Geburtshaus von Jean-François Champollion untergebracht ist, Frankreichs berühmtestem Ägyptologen.
Auf der Place des Écritures (dt. Schriftenplatz) liegt eine überdimensionale Kopie des Steins von Rosetta. Das Original mit Hieroglyphen aus dem ägyptischen Memphis wurde, vom Sohn der Stadt, Champollion, übersetzt.
Besonders schön, fand ich die Aussicht über die Kleinstadt von der, etwas oberhalb stehenden Kirche Eglise Notre Dame du Puy Figeac (siehe Bild).
Cahors
Nach ca. 3 Wochen auf der Via Podiensis erreichen Pilger den größten Ort seit Verlassen des Ausgangsorts Le Puy-en-Velay. Die Kleinstadt Cahors hat 20000 Einwohner und liegt auf einer Halbinsel, die durch eine Schleife des Flusses Lot gebildet wird.
Rund um den mittelalterlichen Ort erstrecken sich 4000 Hektar Weinberge, auf beiden Ufern des Flusses Lot. In der Weinregion wird der beliebte dunkle Wein, Cahors Malbec / AOC Cahors produziert.
Wahrzeichen ist der Pont Valentré, eine mittelalterliche Brücke, über den Lot mit drei befestigten Türmen, die jeweils über 40 Meter hoch sind. Dieses Verteidigungsbollwerk, genauso wie die majestätische Kathedrale Saint-Étienne, sind anerkanntes UNESCO Welterbe.
Mein Tipp: Verpass nicht den leicht zu übersehenden Zugang zum wunderschönen Kreuzgang innerhalb der Kathedrale.
Weitere Sehenswürdigkeiten von Cahors sind die Kirche Saint Barthelemy aus dem 14. Jahrhundert, Reste einer römischen Therme und ein Aquädukt.


Lauzerte
Die niedliche Ort Lauzerte, im Département Tarn-et-Garonne, ist ein weiteres Via Podiensis Highlight, nur 2 Tagesetappen von Cahors entfernt.
Es gehört ebenfalls zu den schönsten Dörfern Frankreichs. Gegründet wurde diese Bastide im 12. Jahrhundert vom Grafen von Toulouse.
Info: Im 13. und 14. Jahrhundert wurden in Aquitanien und Okzitanien neue Städte, sogenannte Bastiden, nach einem regelmäßigen Plan errichtet. Diese Städte hatten einen quadratischen oder rechteckigen Grundriss und waren von parallelen und rechtwinkligen Straßen durchzogen, die zu einem zentralen Platz führten.
Bastiden dienten als wirtschaftliche, politische und manchmal militärische Organisation, um die Macht lokaler Herren und ihres Königs auszudehnen, indem sie strategische Orte auf Hügeln besetzten.
Lauzerte thront auf einem Hügel und bietet einen atemberaubenden Blick auf die umliegende Landschaft. Das Dorf ist bekannt für seine historische Altstadt und seine charmanten Kopfsteinpflasterstraßen.
Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Lauzerte gehören die romanische Kirche Saint-Barthélemy, aus dem 14. Jahrhundert, der Marktplatz mit seinem mittelalterlichen Brunnen und die beeindruckenden Aussichtsplattform.
Wunderbar ist auch der „Garden of the Senses“, ein wunderschöner Garten mit einer Vielzahl von duftenden Blumen und Kräutern.
Lesetipp: Hier findest Du weitere schönste Orte Frankreichs, Bastiden und Schlösser der Nachbarregion Lot-et-Garonne.

Moissac
Nicht weit von Lauzerte wartet schon das nächste Via Podiensis Highlight, der schöne Ort Moissac, am rechten Flussufer der Tarn. Hauptsehenswürdigkeit ist die ehemalige Benediktinerabtei Saint-Pierre, eine romanische Kirche aus dem 11. Jahrhundert.
Sie ist ein UNESCO-Weltkulturerbe und vor allem der Kreuzgang und das Portal sind besonders reich mit Skulpturen und Reliefs geschmückt.
Südlich des historischen Zentrums kann man Hausboote an den Ufern des Garonne-Seitenkanals bewundern.
Ebenfalls sehenswert ist die 1845 erbaute, 356 Meter lange Kanalbrücke über den Tarn, ein paar Meter weiter. Der Fluss wird heute hauptsächlich als touristische Wasserstraße genutzt.

Auvillar
Wieder nur ein paar Kilometer weiter, entlang des Flusses der Garonne folgt ein weiterer Ort der zu den schönsten Dörfern Frankreichs gehört.
Auf einem Felsen oberhalb des Flusses thront das kleine mittelaltere Auvillar, das weniger als 1000 Einwohner hat.
Herz der kleinen Stadt an der Garonne ist der malerische Marktplatz mit Getreidesilo in der Mitte und umrandet mit Arkaden aus dem 17. und 18. Jahrhundert, sowie Fachwerkhäuser aus dem 16. Jahrhundert.
Neben der Kirche St. Pierre aus dem 12.–14. Jahrhundert befindet sich eine große Aussichtsplattform, mit wunderbarem weiten Blicken über die Garonne und das flache Umland.

La Romieu
Die kleine Gemeinde La Romieu ist nicht nur Mitglied der schönsten Dörfer Frankreichs, die Stiftskirche Saint Pierre, im Dorfkern ist auch anerkanntes UNESCO-Weltkulturerbe.
Im 14. Jahrhundert erhielt Arnaud d’Aux de Lescout, der aus La Romieu stammte, durch seinen Cousin Papst Clemens V. einen hohen Posten in der päpstlichen Kirche. Sein Geld investierte er in den Stiftskomplex, der sowohl als Palast für die Familie als auch als Grabstätte dienen sollte.
Heute können Besucher das Ensemble kostenpflichtig besuchen. Auf dem interessanten Rundgang, mit Audioguide und Info-Tafeln, passiert man zuerst den malerischen Kreuzgang um in die Stiftskirche zu gelangen.
Von dort kann der 33m hohe Kardinalsturm via einer engen Treppe bestiegen werden. Oben hat man eine wunderschöne Sicht auf die Landschaft des Gers und das Dorf.
⇨ Weitere Fotos unseres Rundgangs durch die sehenswerte Stiftskirche findest Du bei Komoot
Ebenfalls sehenswert ist der Jardins de Coursiana mit ca. 700 seltene Bäume und Sträucher, der als ein „bemerkenswerter Garten“ klassifiziert ist und natürlich das niedliche Dorfzentrum.
Aufgrund einer Legende aus dem Mittelalter, in der Katzen die Bewohner vor dem Verhungern retteten, sind im ganzen Dorf Katzenstatuen zu finden.


Orthez
Durch die Weinberge der Weinbrand produzierenden Region Armagnac und die schönen Orte Condom und Eauze, die jeweils sehenswerte Kathedralen besitzen, erreichen Pilger und Wanderer, eine knappe Woche vor dem Ende der Via Podiensis, den Ort Orthez.
Ein Highlight ist der Pont Vieux, eine mittelalterliche Brücke mit 2 Türmen aus dem 13. Jahrhundert, die einen atemberaubenden Blick auf den Fluss Gave de Pau bietet und ist ein beliebtes Fotomotiv ist.
Außerdem sehenswert ist die Burgruine des Château Moncade aus dem 13. Jahrhundert und die Kirche Saint-Pierre aus dem 12. Jahrhundert mit weitgehend original erhaltenem Kirchenschiff und Chorbereich.
Saint Jean Pied-de-Port / Ende der Via Podiensis
Am Fuße des legendären Roncevaux-Passes, in der Nähe der spanischen Grenze, liegt Saint Jean Pied-de-Port.
Bekannt und beliebt ist der Ort in den Pyrenäen als das Ende der Via Podiensis und als Beginn des Camino Francés, dem berühmtesten aller Jakobswege. Von hier kannst Du alternativ zu dem Camino Francés auch dem Camino del Norte bis in Santiago de Compostella folgen.
Die Festungsstadt, des wahrscheinlich berühmtesten Ortes im Baskenland und ehemalige Hochburg Navarras gehört ebenfalls zu den schönsten Dörfern Frankreichs.
Eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt ist die Zitadelle von Mendiguren, die auf einem Hügel thront und einen atemberaubenden Blick auf die Umgebung bietet.
Die Kathedrale Notre-Dame du Bout du Pont ist eine weitere Sehenswürdigkeit des mittelalterlichen Ortes, der als Dreh- und Angelpunkt für Pilger eine große Auswahl an Herbergen, Hotels und Restaurants bietet.
Highlight für Pilger ist jedoch die Porte Saint-Jacques, ein historischer Torbogen, der einst Teil der mittelalterlichen Stadtmauer war und heute das Symbol für Startpunkt des Jakobsweges ist.

Französischer Jakobsweg
✅Präzise Beschreibungen aller 33 Etappen
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FAQ’s zur Via Podiensis
Was ist die Via Podiensis?
Die Via Podiensis ist einer der vier historischen Jacobswege in Frankreich. Er führt über 700km von Le Puy-en-Velay bis zu Saint-Jean-Pied-de-Port, von wo der der spanische Hauptweg, der Camino Francés beginnt und nach Santiago de Compostela führt.
Wie lang ist die Via Podiensis?
Die Via Podiensis ist etwa 750 Kilometer lang und führt durch das Zentralmassiv und bis in die Pyrenäen. Wer den gesamten Weitwanderweg laufen möchte braucht ca. einen Monat für die 29-32 Etappen.
Wann ist die beste Zeit, um die Via Podiensis zu wandern?
Die beste Zeit, um die Via Podiensis zu wandern, sind Frühling und Herbst. Die Sommermonate sind nicht nur sehr heiß sondern auch sehr voll auf dem beliebten Pilgerweg.
Wie sind die Übernachtungsmöglichkeiten entlang der Via Podiensis?
Die Via Podiensis ist touristisch gut ausgebaut. Entlang der Pilgerroute gibt es viele Übernachtungsmöglichkeiten, in Herbergen (Gîtes d’étape), Pensionen, Hotels und auf Campingplätze. Vor allem im Sommer solltest Du reservieren.
Wie viel kostet es, die Via Podiensis zu wandern?
Die Kosten für eine Wanderung auf der Via Podiensis hängen hauptsächlich von der Art der Unterkunft und Deinem Verpflegungsbudget ab. Wanderst Du mit Zelt oder übernachtest ausschließlich in Pilgerherbergen kannst Du jedoch recht preisgünstig unterwegs sein.